Vom 15. bis 19. März 2017 stieg das große Finale des Alpinen Ski Weltcups 2016/2017. Im US-amerikanischen Skigebiet Aspen wurden die letzten Rennen in den Disziplinen Slalom, Riesenslalom, Super-G und Abfahrt ausgetragen und die Gewinner des Gesamtweltcups und der Disziplinenwertung gekrönt.
Die ersten drei Plätze beim letzten Riesenslalom der Saison gingen nach Italien: Frederica Brignone legte zwei souveräne Läufe hin und fuhr mit 1,44 Sekunden Vorsprung vor ihrer Teamkollegin Sofia Goggia direkt auf das Siegertreppchen. Mit +1,47 Sekunden machte Maria Bassino das Podest voll. Ganz knapp mit +1,52 Sekunden erreichte die Deutsche Viktoria Rebensburg den 4. Platz. Die kleine Kristallkugel in der Disziplinenwertung ging an Tessa Worley aus Frankreich.
Im letzten Rennen der Saison zeigte Felix Neureuther noch einmal eine gute Leistung und kam nur 0,14 Sekunden nach dem erstplatzierten Schweden Andre Myhrer ins Ziel. Myhrer legte eine Zeit von 1:27,97 min vor, und der Österreicher Michael Matt kam mit nur +0,15 sec als Dritter ins Ziel. Der als Favorit gehandelte Österreicher Marcel Hirscher verpasste mit einer Zeit von +0,32 knapp das Siegerpodest und belegte nur Platz 4.
Das Feld von hinten führte der Deutsche Linus Straßer mit an, er belegte Platz 21 von 24 und kam mit +1,55 ins Ziel.
Nach dem ersten Lauf lag der Deutsche Felix Neureuther in Führung vor Marcel Hirscher, im zweiten Lauf schlug der Österreicher zurück und setzte sich in Führung. Mit +0,53 erreichte Felix Neureuther den 2. Platz, dicht gefolgt von dem Franzosen Mathieu Faivre mit +1,19 und Platz 3.
Der zweite deutsche Starter Stefan Luitz belegte einen starken 4. Platz.
Beim Slalomfinale erreichte die Slowakin Petra Vlhová den ersten Platz. Die Favoritin Mikaela Shiffrin aus der USA konnte mit +0,24 nur Rang 2 belegen. Platz 3 holte sich die Schwedin Frida Hansdotter mit +0,35.
Marina Wallner aus dem deutschen Team erreichte leider nur Platz 10 mit +2,24, dicht gefolgt von ihrer Kollegin Christina Geiger auf Platz 11 mit +2,27. Das Schlusslicht des deutschen Damen-Teams bildete Lena Dürr mit +3,00 (Platz 15).
Beim Team-Event in Aspen traten Lena Dürr, Marina Wallner, Linus Straßer und Stefan Luitz für Deutschland an. Auch ohne ihre Team-Leader Felix Neureuther und Viktoria Rebensburg erreichte das Team Platz 2. Schweden erreichte mit einem 3:1 den ersten Platz. Den 3. Platz konnte sich Frankreich sichern.
Der Österreicher Hannes Reichelt hat den Super-G in Aspen gewonnen. Mit ihm auf dem Podest landete Dominik Paris auf Rang 2 und die zeitgleichen Aleksander Aamondt Kilde (Norwegen) und Mauro Caviezel (Schweiz) auf dem 3. Rang. Die kleine Kristallkugeln in der Wertung sicherte sich Kjetil Jansrud, der bereits vor dem abschließenden Rennen als Sieger feststand.
Für das DSV-Team waren zwei Fahrer am Start: Josef Ferstl wurde guter 13., Andreas Sander schied aus.
Beim Kampf um die Super-G-Wertung lieferten sich Tina Weirather (Lichtenstein) und Ilka Stuhec (Slowenien) ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem besseren Ende für die Liechtensteinerin. Weirather hatte vor dem Rennen einige Punkte Rückstand auf Stuhec und musste vorlegen: Sie hielt dem Druck stand, fuhr ein perfektes Rennen und setzte sich an die Spitze, die sie bis zum Schluss nicht abgab. Auch Ilka Stuhec zeigte eine gute Leistung, es reichte jedoch nur zu Rang 2 und damit nicht zum Gewinn der kleinen Kristallkugel. Auf den 3. Rang fuhr Federica Brignone (Italien).
Viktoria Rebensburg holte für das DSV-Team wie am Vortag einen 8. Platz nach einem nicht ganz sauberen Lauf.
Das letzte Abfahrtsrennen der Saison 2016/2017 versprach Spannung: In Führung des Disziplinen-Weltcups lag der Norweger Kjetil Jansrud, aber auch der Zweitplatzierte Peter Fill aus Italien hatte noch beste Chancen auf den Gewinn der kleinen Kristallkugel. Fill musste mit Startnummer 3 vorlegen und ihm gelang eine sher gute Fahrt, die am Ende für den 2. Rang hinter seinem Landsmann Dominik Paris reichte. Jansrud konnte da nicht mithalten und kam mit einem Rückstand von einer knappen halben Sekunde auf Fill ins Ziel. Dies reichte am Schluss nur zu Rang 8 und so musste der Norweger dem Italiener den Gewinn des Abfahrts-Weltcups überlassen. Dritter beim Rennen in Aspen wurde Carlo Janka aus der Schweiz.
Die beiden Deutschen, die für das Weltcup-Finale qualifiziert waren, Andreas Sander und Thomas Dreßen zeigten gute Leistung: Sander fuhr mit einer starken Leistung auf den geteilten 6. Platz, Dreßen verpasste mit Platz 16 nur knapp die Punkteränge, da beim Weltcup-Finale nur die Top 15 Punkte erhalten.
Ilka Stuhec war vor dem letzten Abfahrtsrennen der Saison der Sieg in der Disziplinenwertung nur noch theoretisch zu nehmen, aber die Slowenin ließ von Anfang an keine Zweifel aufkommen: Mit Startnummer 1 ging Stuhec an den Start und legte eine fehlerfreie Fahrt mit einer Bestzeit hin, die niemand mehr knacken konnte. Am nächsten kam ihr noch die US-Amerikanerin Lindsey Vonn, auf Rang 3 landete Sofia Goggia, die als Einzige Stuhec noch die kleine Kristallkugel hätte streitig machen können. So konnte sich die Slowenin aber nicht nur über den Tagessieg, sondern auch über den Gewinn der Weltcup-Wertung in der Abfahrt freuen.
Aus dem DSV-Team hatte sich nur Viktoria Rebensburg für das Finale qualifiziert. Sie zeigte eine gute Fahrt, baute dann im Mittelteil aber einen Fehler ein und belegte am Ende nur Platz 8.
Zum ersten Mal seit 20 Jahren findet das Ski Weltcup Finale außerhalb von Europa statt: Aspen im US-Bundesstaat Colorado ist der Gastgeber. Aspen ist regelmäßiger Austragungsort von Damen-Rennen, der Weltcup der Herren war zuletzt 2001 zu Gast. 1950 war Aspen Gastgeber der ersten Ski Weltmeisterschaften außerhalb Europas.
Für das Skiweltcup Finale sind die besten 25 Sportler der jeweiligen Disziplinenwertung qualifiziert, dazu kommen noch alle Athleten, die in der Gesamtwertung mindestens 500 Punkte haben und der aktuelle Juniorenweltmeister in der entsprechenden Disziplin. So sind beim Finale nur die besten Skirennläufer am Start, was ein erstklassiges Starterfeld und spannende Rennen verspricht. Ausgetragen werden Rennen für Damen und Herren in den Disziplinen Slalom, Riesenslalom, Super-G und Abfahrt, im Anschluss wird der beste Skirennläufer der Saison in der jeweiligen Disziplin mit der kleinen Kristallkugel geehrt. Außerdem wird ein Nationen Team Event ausgetragen, bei dem Läufer aus einer Nation im Parallelslalom gegeneinander antreten. Der Höhepunkt der Finalwoche ist die Verleihung der großen Kristallkugel für den Gesamtweltcupsieger bei den Damen und den Herren.
Die Rennen finden auf Pisten im Skigebiet Aspen Mountain statt. Zuschauer können alle Rennen sowohl im Zielgelände, als auch entlang der Strecke beobachten. Kostenlose Shuttlebusse verkehren zum Eingang des Skistadions in der Monarch Street täglich von 8 bis 14 Uhr. Jeden Tag werden zwei Rennen ausgetragen: Den Auftakt machen am Mittwoch, den 15. März 2017 die beiden Abfahrtsrennen, am folgenden Tag steht der Super-G auf dem Programm. Am Freitag wird das Nationen Team Event ausgetragen, bevor dann am Wochenende die letzten Rennen im Riesenslalom und Slalom stattfinden. Im Rahmen des Ski Weltcup Finals wird in Aspen im Wagner Park ein Internationales World Cup Dorf aufgebaut, in dem es verschiedene Aktivitäten, Partys, internatioanle Küche und Konzerte gibt.
Startzeiten: Ortszeit
Copyright Bilder oben: Jordan Curet / Aspen Daily News