White Lounge auf dem Genießerberg Ahorn in Mayrhofen

Erlebnis Natur pur auf 2000 m Höhe

Ein Tag im Iglu Dorf Mayrhofen: Wir haben die White Lounge mitten im Skigebiet am Ahorn getestet.

Ankunft in Mayrhofen

Am Nachmittag vor unserem Iglu-Abenteuer parkten wir unser Auto auf dem Parkplatz der Ahornbahn  auf diesem dürfen die Übernachtungsgäste der White Lounge kostenlos stehen  und gingen zur Kasse, um uns anzumelden und einzuchecken. Hier bekamen wir neben unseren Tickets für die Ahornbahn auch einige Infos zum Ablauf unseres Aufenthalts.

Auf dem Berg

Zusammen mit unserem Gepäck und den Skiern ging es dann mit der Ahornbahn, der größten Gondel Österreichs, auf den Genießerberg Ahorn. Wer möchte, kann seine Sachen auch an der Bergstation abgeben, wo es von den Mitarbeitern der Mayrhofner Bergbahnen zum Iglu gebracht wird. Da wir jedoch mit leichtem Gepäck – jeweils ein kleiner Rucksack mit Zahnbürste und Zahnpasta, Bürste, Creme und drei Paar Skistrümpfen – unterwegs waren, schulterten wir unsere Ski selbst, die Skikleidung samt Skiunterwäsche hatten wir schon angezogen. An der Bergstation angekommen, hatten wir einen tollen Ausblick. Rundherum sah man schneebedeckte Berge, ein Traum für alle Schneeliebhaber. Bereits auf 2.000 m Höhe ging es nun mit einem Zauberteppich noch eine kleine Kuppe hinauf.

Und dann sahen wir die White Lounge

Hier genossen noch sehr viele Gäste in den Sonnenliegen zu gechillter Musik und mit leckeren Getränken vor der im Freien gelegenen Bar das Kaiserwetter. Wir dagegen gingen erst einmal in das Iglu, um uns anzumelden. Der erste Eindruck war sehr beeindruckend: Die Atmosphäre, die einen umgibt, sobald man das Iglu betritt, ist eine ganz Eigene. Die Geräuschkulisse ist sehr ungewohnt, da der Schnee alle Nebengeräusche schluckt. Außerdem wird das ganze Licht absorbiert, so dass man nur die künstlichen Lichter sieht, die überall in den Schnee eingearbeitet sind. Alles schimmert bläulich. Überall sind kleine Nischen mit Sitzplätzen in die Wände des Iglus eingearbeitet und die Wände sind mit "Schnitzereien" verziert.

Wo werden wir schlafen?

Vom Iglu-Guide Sophia erhielten wir unseren "Zimmer"-schlüssel. Nun wurde unsere dringendste Frage gleich beantwortet: Wo würden wir schlafen, direkt auf Schnee oder gibt es eine Matratze? Die Iglu-Zimmer befanden sich auf der Rückseite des Igludorfs, hier waren nebeneinander die Eingänge zu den Zimmern. In einem Iglu können bis zu vier Personen schlafen. Unser Iglu war mit einer einfachen Holztür und einem Vorhängeschloss abgesperrt. Wir sperrten auf und waren erleichtert: Zwischen Schnee und Schlafsack lag noch eine dicke Schaumstoffmatratze.

Das Iglu-Zimmer

Unser Zimmer war ungefähr 3 auf 3 Meter groß, Wände, Boden und Decke waren - ganz klar - aus Schnee und Eis. Es gab sogar ein kleines Licht mit Schalter direkt am Bett. Der Boden war fast komplett mit einer Matratze ausgelegt, auf der Expeditions-Schlafsäcke und dünnere Fleece-Schlafsäcke lagen.

Die Einführung

Mittlerweile war es schon fast 17 Uhr und alle Gäste der White Lounge, die nicht übernachten würden, waren bereits auf dem Weg zurück ins Tal. Auf dem Berg zog Ruhe ein. Wir setzten uns mit den anderen Abenteurern und unseren beiden Guides Gerri und Sophia in die Sonne und erhielten eine Einführung, darunter diese:

Iglu-Challenges

Um alle besser kennenzulernen, gab es anschließend mehrere Wettkämpfe unter den Iglu-Bewohnern: Eisstockschießen, mit dem Schneeball und einer Schleuder auf eine Zielscheibe treffen und Zipfelbob fahren. Wir hatten sehr viel Spaß, auch wenn wir nur den 4. Platz (von 4) belegten ... Nach der Siegerehrung bekamen wir im Inneren des Iglus noch einige Fakten zum Bau und den Eigenschaften der Schneegebäude erklärt. Am wichtigsten war die Aussage, dass ein Iglu niemals einstürzen kann, denn Iglus werden im Gewölbebau gebaut, wie früher schon bei den Römern.

Hütten-Fondue

Nachdem wir nun gut informiert und vom Wettkampf und der Höhenluft hungrig waren, ging es zum Café-Bistro & Eventlocation Freiraum an der Bergstation der Ahornbahn. Dort gab es leckeres Fleisch-Fondue für unsere Gruppe. Mit Blick über das nun bereits erleuchtete Zillertal ließen wir es uns schmecken. Es dauerte eine Weile, bis wir alle wieder ganz aufgewärmt waren. Aber nach dem guten Essen waren wir wieder bereit für weitere Abenteuer in der Winterlandschaft: Wir gingen zur Fackelwanderung im Tiefschnee. Das war wirklich ein Erlebnis, wie wir mit unseren Fackeln auf 2.000m Höhe in totaler Stille durch den Tiefschnee gestapft sind. Als Belohnung gab es nach der Wanderung noch ein Lagerfeuer und süßes Stockbrot als Nachtisch mit romantischem Blick hinab auf das beleuchtete Zillertal und hinauf in den klaren Sternenhimmel.

Das Frühstück

Als wir frisch und erholt wach wurden, mussten wir eine weitere Hürde bewältigen: Bei -1 Grad Zimmertemperatur aus dem warmen Schlafsack raus und rein in die kalten Kleider und Schuhe. Nach einiger Überwindung waren wir soweit und danach auch definitiv wach. Draußen begrüßte uns wieder die strahlende Sonne und aufgrund des schönen Wetters hatten Sophia und Gerri das Frühstück vor dem Iglu aufgebaut - sonst wird im Inneren gegessen. Wir durften direkt am Rande der Piste frühstücken und den Panoramaausblick genießen. Wahrhaftig ein Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen werden. Krönender Abschluss unseres Aufenthalts war dann die Abfahrt über die Pisten bis ins Tal zum Parkplatz. Auf den leeren Pisten war vor uns noch fast niemand unterwegs gewesen und wir konnten die perfekt präparierte Abfahrt genießen.

Fazit

Übernachten im Iglu ist genau das, was man sich darunter vorstellt: ein Abenteuer und Natur pur. Jeder, der gerne draußen ist, Abenteuer erleben möchte und auch mal auf Annehmlichkeiten, wie eine Dusche oder warmes Wasser verzichten kann, ist hier richtig. In unseren Augen ist die Iglu-Übernachtung ein Muss für alle Naturfreaks und Leute, die Spaß haben wollen. Gästen, die auf Komfort stehen oder einen romantischen Abend zu Zweit verbringen möchten, raten wir eher ab. Wirkliche Zweisamkeit hat man hier nicht, zum einen wegen des Programms, aber auch, weil es im Iglu zu kalt ist, um etwas anderes zu tun als bis zur Nasenspitze zugedeckt zu sein. Wir hatten auf jeden Fall sehr viel Spaß!