Was für ein Wochenende für Winterfans! In München fielen 40 Zentimeter Schnee, in den Bergen in Süddeutschland zum Teil ein Meter, der nördliche Alpenraum bekam so große Schneemengen wie schon lange nicht mehr – und das Ende November/Anfang Dezember. Wintersportlern gefällts, Millionen Menschen nutzten das winterliche Wochenende zum Rodeln, Skifahren und Snowboarden oder Langlaufen. Doch bleibt uns der Winter erhalten? Oder setzt nun das große Tauen ein?
Wir werfen im Schneebericht vom 04. Dezember 2023 einen Blick zurück auf die Schneefälle, die geöffneten Skigebiete und wie sich die Wetterlage in den kommenden Tagen entwickeln wird.
Tiefverschneite Bilder konnten man am Wochenende in den Sozialen Medien (siehe unten in diesem Artikel) und auf den Wetterkanälen bestaunen. Besonders traf es den süddeutschen Raum, ein massiver Schneesturm sorgte am Samstag für Chaos auf den Straßen, die Einstellung des Bahnverkehrs rund um München und entsprechend große Einschränkungen für die Bürger. In der bayerischen Hauptstadt musste das Fußball-Bundesligaspiel abgesagt werden, bei rund 40 Zentimeter Neuschnee war die sichere An- und Abreise der Fans nicht gewährleistet. In Oberstdorf fielen im Tal rund 70 cm Schnee, auf dem Berg ist Schneedecke bereits rund zwei Meter dick.
Auch in Österreich und der Schweiz fielen auf der Nordseite der Alpen und am Hauptkamm große Mengen Neuschnee, die Lawinengefahr stieg teilweise auf groß an: Viel Neuschnee, viel Wind, wenig Schneegrundlage – da braucht man kein Experte sein, um die Lawinengefahr zu erkennen. Und das taten zum Glück auch fast alle Wintersportler, die befürchteten Unglückmeldungen am Sonntag, an dem in den Alpen nach dem widrigen Wetter der Vortage meist freundlich-kaltes Bergwetter dominierte, blieben weitgehend aus. Allerdings nicht komplett: In Obertauern gab es einen Lawinen-Rettungseinsatz, allerdings wurden keine Verschütteten ausfindig gemacht. Am Mölltaler Gletscher kam ein 51-jähriger Skitourengeher aus Tschechien ums Leben, er war mit einem Begleiter von einer Lawine mitgerissen und verschüttet worden. In Ischgl löste ein 24-Jähriger aus Bayern ein Schneebrett aus, wurde aber dank Lawinenairbagrucksack nur geringfügig verschüttet. Auch in Hochfügen wurde ein Mann teilverschüttet, konnte aber schnell befreit werden.
Das Wochenende 2./3. Dezember war in den deutschsprachigen Skiländern eines der erfolgreichsten Opening-Wochenende der letzten zwei Jahrzehnte. Sowohl in den Mittelgebirgen wie im Sauerland, Schwarzwald, Erzgebirge, Bayerischen Wald oder auf der Schwäbischen als auch in den Voralpen und natürlich den Alpen selbst konnte Ski- und Rodelbetrieb angeboten. Wenig überraschend nutzten unzählige Menschen das Wochenende, um in den Schnee zu fahren: Die Zugspitze war ebenso frühzeitig dicht wie die Parkplätze am Feldberg, auf der Wasserkuppe oder anderen Ausflugsbergen der Mittelgebirge. Mehr als 300 Skigebiete waren am Wochenende bereits geöffnet. Im Schwarzwald lag die maximale Schneehöhe auf dem Feldberg bei rund 70 Zentimetern, im Sauerland bei rund 40 Zentimetern, im Allgäu und in Oberbayern liegt auf den Bergen zwischen ein und zwei Metern Schnee. In Österreich meldet der Kaunertaler Gletscher mit 290 cm die Top-Schneehöhe, in der Schweiz liegen im Oberwallis bis zu 220 cm Schnee. In Frankreich hat es ebenfalls kräftig geschneit, im Mont-Blanc-Gebiet liegt die maximale Schneehöhe zwischen 2-3 Metern.
Alle aktuellen Saisonstarts findet ihr in unserem stets aktualisierten Saisonkalender!
Hier findet ihr die derzeit geöffneten Skigebieten im Überblick.
Schneehöhen Deutschland
Schneehöhen Österreich
Schneehöhen Schweiz
Schneehöhen Frankreich
Schneehöhen Italien
Nach den beeindrucken Schneefällen in weiten Teilen Deutschlands und vor allem in den Alpen sowie den winterlichen Temperaturen wird es in den kommenden Tagen nicht unbedingt ruhiger in der Wetterküche, aber doch zunehmend milder.
Die Alpen liegen am Dienstag verbreitet unter Tiefdruckeinfluss und das Bergwetter wird trüb und kalt. Nennenswerte Neuschneemengen kommen nicht auf uns zu, aber ab und an dürfte von Nordwest der ein oder andere Schneeschauer etwas Niederschlag bringen. Wie zuletzt sind die Südalpen wetterbegünstigt. Das gilt auch für den Mittwoch, es bleibt bei winterlichen und kalten Bergwetter im gesamten Nordalpenraum. Am Donnerstag wird ein Zwischenhoch nach Auflösung der Restbewölkung meist viel Sonnenschein bringen, bevor zum Freitag ein Italientief die Westalpen eintrübt und für eine Erwärmung sorgt, so dass in den meisten Tälern wieder Regen statt Schnee fällt. Mehr dazu im aktualisieren Schneebericht hier an gleicher Stelle am Donnerstag!
Auch in Deutschland steht wohl eine Milderung, verbreitet feucht-kühles Tiefdruckwetter und die Gefahr von spiegelglatten Straßen an. Die Schneefallgrenze zieht sich von West nach Ost immer weiter in Richtung 1000 Meter Höhe hinauf, der angefrorene Boden dürfte es vielerorts, vor allem am Dienstag und Mittwoch, mit Regenschauern zu tun haben – die dann für viel Glätte sorgen. Vorsicht also insbesondere am Morgen auf der Weg zur Arbeit! In den Mittelgebirgen, vor allem im Westen des Landes, dürfte aber am Dienstag und Mittwoch nochmal einiges an Schnee fallen: Im Schwarzwald rechnet man nochmals mit 20 cm Neuschnee!
Grafiken und Animationen zur Schneeprognose & Schneehöhenverteilung gibt es hier!
Infos zur aktuellen Lawinenlage bekommt ihr hier: