Kameradrohnen für den Skiurlaub

5 Tipps für das Filmen aus der Luft

Kameradrohnen waren lange nur für den Einsatz beim Militär oder der Polizei bekannt. Immer mehr Hersteller bieten heute Lösungen für den Privatgebrauch an. Die Luftbildfotografie ist ein spannendes Hobby und die Drohnen können bei vielen aktiven Sportarten eingesetzt werden. Eine verbesserte Technik hat es inzwischen um einiges einfacher gemacht, mit den Geräten umzugehen. Für den Einsatz beim nächsten Skiurlaub gibt es hier fünf wichtige Tipps für das Filmen aus der Luft.

Das Steuern der Kameradrohnen, auch Quadrocopter genannt, erfordert ein wenig Geschick und Übung. Bevor das Fluggerät mit auf eine Skipiste genommen wird, sollte das Steuern der Drohne sicher beherrscht werden. Auf jeden Fall ist darauf zu achten, dass keine Personen oder andere Dinge in der Umgebung gefährdet werden können. Mit einigen Übungsstunden kann die Drohne bald für tolle Outdooraufnahmen zum Einsatz kommen.

Dramatische und faszinierende Bewegungsaufnahmen

Durch die richtige Kameraführung können tolle Effekte bei den Aufnahmen erzielt werden. Bei einigen Kameras ist es möglich, die Framerate (Bildfrequenz) zu erhöhen, also die Anzahl der Einzelbilder pro Zeiteinheit. Bei einer doppelten Framerate werden pro Sekunde auch doppelt so viele Bilder geschossen und gespeichert. Wird die Aufnahme hinterher halb so schnell abgespielt, hat man eine Zeitlupenaufnahme, alles wirkt dramatischer und die Bewegungen geschmeidiger.

Das Maß für die Bildfrequenz ist FPS – Frames per Second (Bilder pro Sekunde). Bei den heute auf dem Markt erhältlichen Kameras ist eine Framerate von 30 FPS üblich. Wahlweise kann dann auf 60 FPS erhöht werden. Wie immer sind die Einstellungsmöglichkeiten hier eine Frage des Preises. Auch Kameras mit Frameraten bis zu 120 FPS sind erhältlich. Hier gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Herstellern. Eine Kamera Drohne von Yuneec ist zum Beispiel speziell für den Outdoor- und Aktivsport geeignet.

Auch schnelle Schwenks oder Drehungen sollten beim Filmen vermieden werden. Auf dem Vorschaumonitor wirken solche Aktionen noch annehmbar oder interessant. Jede Bewegung wird jedoch viel extremer wahrgenommen, wenn der Film auf einem großen Bildschirm oder gar einer Leinwand abgespielt wird.

Auf optimale Umgebungsbedingungen achten

Grundsätzlich gilt: Die Drohne sollte nicht bei Regen oder feuchtem Nebel eingesetzt werden. Die Elektronik ist wegen der notwendigen Belüftung nicht vor Feuchtigkeit geschützt und es könnte zu Fehlfunktionen kommen. Zu windiges Wetter ist ebenfalls tabu, denn trotz fortgeschrittener Stabilisierungstechnik ist eine absolute Kontrolle bei plötzlichen Windböen nicht gewährleistet.

In den Bergen hat man oft mit extremen Lichtverhältnissen zu kämpfen. Bei voller Mittagssonne ist es ratsam, an der Kamera eine Sonnenblende anzubringen. Ansonsten tauchen im Bild die Schatten der rotierenden Flügel auf. Haben sich bei den Aufnahmen doch einmal die störenden Propeller ins Bild geschlichen bleibt noch die Möglichkeit, den Bildausschnitt bei der Nachbearbeitung zu verkleinern. Aber auch stark wechselnde Licht- und Schattenpassagen auf der Piste ergeben meist keine zufriedenstellenden Ergebnisse. Hier sollten im Vorfeld bei der Planung des Flugs die jeweiligen Gegebenheiten miteinbezogen werden.

Programmautomatiken nutzen

Drohne im Flug
Drohne mit sensibler Stabilisierungsautomatik © pixabay, unsplash, CC0 Public Domain

Viele Filmdrohnen sind mit verschiedenen Programmen ausgestattet, die bei unterschiedlichen Einsatzzwecken bestmögliche Ergebnisse liefern. Moderne GPS-Ausstattung und drahtlose Verbindungsmöglichkeiten zu Smartphones bieten interessante Möglichkeiten: Ein Programm erlaubt es beispielsweise, das Fluggerät um eine Person oder ein Objekt kreisen zu lassen. Der wichtigste Teil bleibt dabei immer im Fokus. Bei vielen Geräten kann die Drohne an einer bestimmten Stelle in der Luft gehalten werden. Dabei bleibt die Kamera jedoch voll steuerbar. In einem anderen Modus folgt die Drohne einer Person (mit entsprechendem Smart Device als Empfänger) in vorher definierter Höhe und Entfernung.

Wichtig ist, dass das Gerät mit einer Akkuwarnung ausgestattet ist. Meist verfügt die Drohne auch über eine Einstellung, die den Flugkörper auf Knopfdruck sicher wieder zur steuernden Person zurückbringt (GPS gesteuerte Notfall-Rückkehr).

Eine gute Planung des Vorhabens erspart unnötige Fehler oder aufwändige Nachbearbeitung. Beim Aufnehmen von Ski Tricks beispielsweise sollten vorher der genaue Verlauf der Fahrt und die Höhepunkte besprochen werden. Dann kann der jeweilige Steuerer Kamera und Drohne in die optimale Position bringen.

Einige rechtliche Regelungen für Deutschland

Grundsätzlich wird vom Gesetzgeber zwischen gewerblich genutzten Flugdrohnen, wie sie beispielsweise von der Feuerwehr genutzt werden, und solchen, die nur zur Freizeitgestaltung dienen, unterschieden.

Eine Genehmigungspflicht gilt bei Drohnenflügen in Deutschland im Privatbereich nur für Drohnen über fünf Kilogramm oder wenn die gefilmten Bilder auch kommerziell weiterverwendet werden. Bei der zuständigen Landesbehörde muss dann eine Aufstiegsgenehmigung beantragt werden. Drohnen, die man für den Privatgebrauch erwerben kann, wiegen meist deutlich weniger als fünf Kilogramm. Empfehlenswert ist es, sich vor dem Einsatz des Fluggeräts genau zu informieren, welche Regelungen im jeweiligen Wintersportgebiet gelten, außerdem können die Regelungen von Land zu Land unterschiedlich sein.

Flugverbotszonen

Gesetzlich ist in Deutschland ein Mindestabstand von 1,5 Kilometern zu Flugplätzen einzuhalten. Beim Fliegen in einem Skigebiet sollte man darüber hinaus besonders darauf achten, nicht zu nahe an die Tragseile der Liftanlagen zu geraten. Am besten wird dieser Bereich großräumig gemieden.

In einigen Bundesländern ist das Überfliegen von Menschenansammlungen verboten. Auch auf Skipisten sollte diese Vorgabe immer beachtet werden. Es ist nie auszuschließen, dass die Drohne, beispielsweise wegen eines schwachen Akkus, an Höhe verliert und plötzlich nach unten sinkt. Andere Schneesportler könnten sich zudem durch eine unvermittelt auftauchende Drohne erschrecken.

Liftanlage
Ausreichend Sicherheitsabstand zu Liftanlagen und Oberleitungen einhalten © pixabay, foundry, CC0 Public Domain

Bildrechte

Sobald Bilder im Internet veröffentlicht oder geteilt werden, gelten besondere Einschränkungen bezüglich der Bildrechte. Bei Luftaufnahmen von Häusern und Gebäuden sind die Urheberrechte der jeweiligen Architekten zu beachten. Wird in einem Skigebiet gefilmt, ist vor allem wichtig, wer auf dem Foto oder Film zu erkennen ist. Werden auch fremde Personen aufgenommen und sind identifizierbar, muss vor einer Veröffentlichung eine Einwilligung des jeweils Abgebildeten eingeholt werden.

Modellbauhaftpflichtversicherung abschließen

Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt sich der Abschluss einer besonderen Haftpflichtversicherung. In Deutschland ist die Versicherung sogar gesetzlich vorgeschrieben, unabhängig, ob das Fluggerät gewerblich oder privat genutzt wird. Bei Flügen, für die eine Aufstiegserlaubnis erforderlich ist, wird ein solcher Versicherungsschutz ohnehin verlangt. Durch eine private Haftpflicht sind entsprechende Schäden meist nicht abgedeckt.

Eine Zusatzversicherung für Modell- oder Multicopterflieger ist in der Regel günstiger als die Aufnahme von Schäden durch das Fluggerät in die reguläre Haftpflichtversicherung.

Hält man sich beim Filmen mit einer Drohne an die wichtigen Sicherheitsregeln, sind die Gefahren einer Kollision oder Beschädigung des Geräts bereits auf ein Minimum reduziert. Eine gute Planung mit aufmerksamer Überprüfung des Geländes und der Gegebenheiten vor Ort helfen dabei, tolle Ergebnisse zu erzielen.