Cookie Consent by Privacy Policies website Umdenken am Jenner in Berchtesgaden: Skibetrieb wird 2023/24 eingeschränkt
Impressionen von der Jennerbahn © Berchtesgadener Land Tourismus

Neuausrichtung am Jenner: Kaum noch Präparierung und Beschneiung, Lifte werden zum Teil stillgelegt

07.09.2023
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Das hat man in Berchtesgaden/Schönau so nicht kommen sehen: Nach massiven Investitionen in die Jennerbahn sowie mehrere Sessellifte im Skigebiet in den vergangenen Jahren hat der Vorstand der Berchtesgadener Bergbahn AG in einer Presseerklärung für die kommende Saison 2023/24 eine Neuausrichtung angekündigt!

Erklärung des Vorstands der Jennerbahn: Weniger Beschneiung und Pistenpräparierung

"Die Wintersaison 2022/23 liegt hinter uns, und wie bereits in den vergangenen Jahren haben wir beobachtet, dass sich die Bedürfnisse unserer Winter-Gäste verändert haben. Wir konnten sehr viele Fußgänger, Tourengeher und Rodler an der Bahn begrüßen, die Nachfrage nach alpinem Skifahren war dagegen weiter rückläufig. Tatsächlich gingen 70 Prozent unserer verkauften Tickets an Fußgänger,“ so das Fazit von Jennerbahn-Vorstand Thomas Hettegger.


"Gemeinsam mit dem Aufsichtsrat wurde für die kommende Wintersaison eine Neuausrichtung am Jenner beschlossen. Familien und Skianfänger können weiterhin im Kinderland an der Talstation die Grundlagen des Skifahrens lernen, die einfache blaue Piste an der Mittelstation wird als Ergänzung zum Kinderland ebenfalls beschneit und präpariert. Der DSV Stützpunkt am Krautkaser wird erhalten bleiben, genauso wie die Rodelbahn an der Mittelstation, die einen erfreulichen Start hingelegt hat. „Wir wollen zukunfts- bzw. kundenorientiert arbeiten und für unsere Gäste das passende Angebot schaffen,“ so Hettegger. Freerider, Touren- und Schneeschuhgeher werden zukünftig im freien Gelände auf Naturschnee statt auf beschneiten, präparierten Pisten unterwegs sein, Winterwanderer werden am ganzen Berg ihren Platz finden.


Auf Nachfrage der Schneehoehen-Redaktion wurde nochmal konkretisiert: "Skibetrieb auf beschneiten, präparierten Pisten findet 2023/24 nur zwischen Tal- und Mittelstation statt, die Seilbahn und die Jennerwiesenbahn sind hier in Betrieb. Auch das Kinderland wird beschneit und präpariert. Oberhalb der Mittelstation gibt es nur eine gekennzeichnete Skiroute im freien, unpräparierten Gelände. Für kommenden Winter übernimmt die Gemeinde die Kosten für Beschneiung (300.000 Euro) und Präparierung der Talfahrt. Hier wird es bis zur Mitte auch eine ausgewiesene Aufstiegsspur für Tourengeher geben. Die Rodelbahn wird ebenfalls präpariert, hier wird die Jennerwiesenbahn für den Aufstieg benutzt. Der Krautkaser wird ausschließlich als DSV Stützpunkt betrieben."


Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Mitterkaserbahn, erst 2019 eingeweiht und mit hohen Kosten und staatlichen Zuschüssen gebaut, quasi stillgelegt wird und die Krautkaserbahn nicht mehr für den regulären Skibetrieb zur Verfügung steht.


Hauptgrund für das Umdenken sind die geringen Umsätze mit Skigästen (laut Berchtesgadener Anzeiger rund 400.000 Euro im letzten Winter), die die stark gestiegenen Kosten für die Pistengeräte, Strom, etc. bei Weitem nicht mehr decken können.

Präparierte Talabfahrt am Jenner © Berchtesgadener Land Tourismus

Stimmen zur Entscheidung der Berchtesgadener Bergbahn AG

Der Bürgermeister von Schönau am Königssee, Hannes Rasp: „Mit der Jennerbahn und ihren Gastronomiebetrieben, der Wintersonne am Berg sowie den vielen Wintererlebnissen wie Schneeschuhwandern, Alpinski für Kinder, Tourengehen, Freeriding, Rodeln und Winterwandern haben wir ein attraktives und vor allem zukunftsfähiges Angebot für die Region und unsere Gäste“


Weniger überzeugt äußerten sich laut bayernwelle.de die Freien Wähler im Gemeinderat von Schönau am Königssee. Die Entscheidung sei untragbar und man fordere von der Jennerbahn jetzt ein Konzept, das einen funktionierenden Skibetrieb vom Berg bis ins Tal am Jenner garantieren soll. "Sollten die anvisierten Pläne zum Skibetrieb in der Saison 2023/24 tatsächlich umgesetzt werden, ist das Vertrauensverhältnis und die gemeinsame Arbeitsgrundlage zerstört."


Auch an der Entscheidung zur Kostenübernahme der Beschneiung und Präparierung der Piste von der Mittelstation ins Tal gibt es harsche Kritik. Jeder investierte Euro sei einer zu viel, zumal es sich um öffentliche Gelder handele, kritisiert Paul Grafwallner vom Kreisverband Berchtesgadener Land des Bund Naturschutz in Bayern im Berchtesgadener Anzeiger. "Ich gratuliere der Gemeinde, dass sie diese 300.000 Euro verbrennen kann, um einen kommunalen Skibetrieb aufrecht zu erhalten."

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