Mit Blick auf die vergangenen Jahre ist es schon eher ungewöhnlich, was in den letzten Tagen in vielen Teilen der Alpen und auch in den Mittelgebirgen passiert ist: Eine feucht-kühle Wetterlage sorgte für bis zu 1,50 cm Neuschnee, so gemessen am Glacier 3000 in der Schweiz oder auch in einigen französischen Skigebieten. Und auch in Österreich, in den bayerischen Alpen und in den Hochlagen des Schwarzwalds brachte Frau Holle zum Teil mehr als einen halben Meter Neuschnee. Und so können viele Skigebiete ihren ersten Skitag der Saison vorziehen und öffnen bereits heute am Donnerstag (27.11.), morgen oder am Wochenende die Pforten.
Wir geben einen Überblick für alle Wintersportfreunde, wie die Lage in den Bergen derzeit ist, wo ihr die Ski anschnallen könnt und was euch am Wochenende und Anfang der kommenden Woche für ein Bergwetter erwartet.
Der Donnerstagmorgen begann mit einer großen Schreckensmeldung: Am Stubaier Gletscher, wo es mehrere Tage am Stück geschneit hat und insgesamt ein knapper Meter Neuschnee zusammenkam, lösten vermutlich Variantenfahrer an der Daunscharte eine Lawine aus, deren Ausläufer bis auf die Piste Nr. 9 reichte. Zunächst gingen die Bergretter von drei Verschütteten aus. Die Suchaktion am Lawinenkegel, an der bis zu 250 Personen und mehrere Hubschrauber beteiligt waren, dauerte am Donnerstagmittag noch an – mittlerweile wurde acht Personen geborgen.
Mit der extremen Neuschneesituation vor allem in den Westalpen, aber auch in Vorarlberg und Tirol, hat sich die Lawinensituation stark verschärft. Verbreitet herrscht aktuell Lawinenwarnstufe 3, am Mittwoch am französisch-schweizer Grenzgebiet sogar Stufe 4. Auch in den höheren Lagen der bayerischen Alpen galt am Donnerstag zumeist eine erhebliche Lawinengefahr. Problem: In Tirol und Salzburg werden aktuell noch keine täglichen Lawinenwarnberichte herausgegeben.
Im Oberallgäu und im Werdenfelser Land rund um die Zugspitze schneite es in den letzten drei Tagen rund 30-60 cm, in den Staulagen Vorarlbergs zum Teil einen Meter, auch in Tirol, im Salzburger Land sowie in den Westalpen im Aostatal, im Mont-Blanc-Gebiet, den Hochsavoyen und der Region Auvergne-Rhône-Alpes schneite es lang und ausgiebig. Doch nicht nur den Alpen, sondern auch in Deutschlands Mittelgebirgen heißt es aktuell: Ski und Rodel gut! In den Hochlagen des Schwarzwald liegt aktuell eine Schneeschicht von 30-50 cm, so dass einige Skigebiete bereits erste Liftanlagen in Betrieb nehmen konnten oder am Freitag/Samstag starten. So ist am Wochenende unter anderem am Feldberg, Todtnauberg, Vöhrenbach, Hinterzarten oder Schönwald das Skifahren möglich.
Im Sauerland wurde von einigen Skigebieten das kalte Wetter des vergangenen Wochenendes zur Schneeproduktion genutzt. In Winterberg beginnt die Saison am 28.11. mit rund 10 Liften! Ansonsten hat aber meist das Tauwetter ab Dienstag wieder zugeschlagen und die Schneedecke hier ausapern lassen. Etwas mehr Naturschnee liegt (noch) im Harz und im Thüringer Wald, am meisten nach dem Hochschwarzwald im Erzgebirge und Bayerischen Wald – hier wird das Skigebiet am Arber am Freitag in die Saison starten (aktuelle Schneehöhe: rund 55 cm). In den bayerischen Alpen starten übrigens am Freitag die Skigebiete auf der Zugspitze, in Ofterschwang und Spitzingsee am Freitag bzw. Samstag in den Ski-Winter!
Alle Daten zu den geplanten Saisonstarts findet ihr im stets aktualisierten Saisonkalender.
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Nach den tagelangen Schneefällen in vielen Alpenregionen zeigen sich der Donnerstag und Freitag meist freundlich-kalt mit Hochdruckeinfluss und viel Sonne. Schleche Nachrichten für alle "Weekend-Warriors", wie die Wochenendskifahrer in den USA genannt werden: In der Nacht auf Samstag kommt eine Warmfront und von Nordwesten beginnt es auf den Alpennordseite zu regnen und leicht zu schneien. Niederschlag bis über 1500-1800 Meter Höhe in flüssiger Form, die Nullgradgrenze steigt auf 2000-2300 m Höhe! Auch Sonntag meist dichte Bewölkung, die Wetterrichtung dreht aber auf Südwest, so dass auch die südlichen Alpenregionen Schlechtwetter und leichte Niederschläge erwarten dürften. Wieder etwas kälter.
Detaillierte Infos findet unten in den Diagrammen und Videos (Stand der Daten: 27.11.2025, 14:00 Uhr)!
Quelle: https://kachelmannwetter.com/at/modellkarten/euro/deutschland/schnee-akkumuliert.html