Das Hochpustertal im Nordosten Südtirols mit den Hauptorten Sexten, Innichen, Toblach, Niederdorf sowie Prags mit dem malerischen Pragser Wildsee bietet Langlaufen vor wunderschönem Bergpanorama mitten im UNESCO Welterbnaturerbe der Dolomiten. Die schroffen Dolomitengipfel mit Zehner, Elfer und Zwölfer, der berühmten Sextener Sonnenuhr, den mächtigen Felsriffen von Dreischusterspitze und Haunold sowie den Drei Zinnen, die von Langläufern vom Höhlensteintal vom Drei Zinnen Blick aus zu sehen sind, zogen schon immer zahlreiche Gäste an, die aus dem Staunen kaum mehr herauskamen.
Langlaufen in Österreich:
Toblach, das Fischleintal und das Pragser Tal mit der Höhenloipe Plätzwiese sind mit rund 200 Kilometer Loipen ein wahres Eldorado für passionierte Langläufer. Ähnlich wie die Skigebiete der Dolomiten haben sich auch die Langlaufregionen zusammengeschlossen, um unter dem Namen Dolomiti Nordicski ein breites Loipenangebot für die Gäste bereit halten.
Zentrale Drehscheibe und idealer Einstiegspunkt zu den Loipen ist das Langlaufstadion Nordic Arena in Toblach. Auf dem vielseitigen Loipennetz finden klassische Wettbewerbe wie die Tour de Ski, der Pustertaler Ski-Marathon oder der Internationale Volkslanglauf Toblach–Cortina statt. Die Loipen im Fischleintal und auf dem Panoramaplateau der Plätzwiese zählen zu den schönsten in ganz Südtirol.
Etwas Kondition sollte man schon mitbringen, um die im Langlaufstadion in Toblach beginnende, landschaftlich sehr eindrucksvolle und relativ leicht zu laufende Loipe durch das Höhlensteintal unter die Bretter zu nehmen. Dabei passiert man den Toblacher See, das – nomen est omen – Hotel Drei Zinnen Blick und den Dürrensee und kann letztlich bis nach Cortina laufen.
Auf den insgesamt 30 Kilometern ist ein Höhenunterschied von 300 Metern zu überwinden, allerdings ohne größere Anstiege und Abfahrten. Wer nicht mehr weiter mag, der kehrt einfach um (bergab läuft es fast von alleine) oder nimmt den Bus und fährt mit dem zurück zum Ausgangspunkt.
Rund 56 Quadratkilometer beträgt die Ausdehnung der Seiser Alm, die damit das Attribut beansprucht "die größte Alm Europas" zu sein. Groß sind zwar auch andere Almen in Südtirol, doch keine bietet eine so großartige Kulisse: Auf der einen Seite ragt der burgartige Felsklotz des Langkofel mit seinem Nachbar Plattkofel, dessen weißer Schneeschild in der Sonne leuchtet, über die hügelige Hochfläche mit ihren malerischen Holzhütten auf, und im Westen bilden Schlern und der markante Felszahn der Santnerspitze den fulminanten Abschluss der Seiser Alm.
Dazwischen öffnet sich eine abwechslungsreich kupierte Schnee-Hügellandschaft, die gar nicht so flach ist, wie der Name Alm vermuten lässt. Zwischen 1.800 und rund 2.300 Meter Höhe breitet sich die sonnenüberflutete Seiser Alm aus, entsprechend stark bergauf – und bergab – geht es auf einigen Loipen, auf denen man kreuz und quer über die Hochfläche laufen kann und die alle doppelt oder vierfach gespurt und für Skating präpariert sind.
Platz gibt es hier oben hoch über dem Etschtal zur Genüge und so führen die Loipen, Pisten und Winterwanderwege ein friedliches Nebeneinander. Ausgezeichnet ist die Beschilderung der beim Langlaufzentrum (Nordic Ski Center) Compatsch beginnenden Loipen: Dank Übersichtskarten an allen wichtigen Punkten gibt es keine Orientierungsprobleme.
Wie hügelig die Seiser Alm wirklich ist, dann merkt man auf der Jochloipe (15 km) schon auf den ersten Metern. In Ritsch startet die Runde mit einem kräftigen und langen Anstieg, bis man im oberen Abschnitt wieder gemütlicher seine Runden laufen kann – immer mit tollem Blick über die Seiser Alm und auf die einmalige Dolomitenkulisse.
Das Val di Fiemme ist allgemein als Wiege des italienischen Langlaufs bekannt und gehört zu den herausragenden nordischen Skiregionen weltweit. Das Langlaufstadion in Lago di Tesero östlich von Cavalese – Schauplatz der Nordischen Skiweltmeisterschaften 1991, 2003 und 2013 – ist das Zentrum des Langlaufsports im Val di Fiemme. Neben den 19 Kilometer lagnen, beschneiten Loipen sind hier auch alle wichtigen Serviceeinrichtungen wie Duschen und Umkleiden zu finden.
Eine Etage höher befindet sich das Langlaufzentrum Lavazèpass (1.800 m) mit seinem ausgedehnten Loipenangebot (80 km). Auch hier gibt es einen Skiwachs-Service und Umkleidekabinen. Entlang der Strecken wurden mit Funktelefonen ausgestattete Notrufstationen installiert. Ein Höhepunkt des Langlaufwinters im Val di Fiemme ist der Volkslanglauf Marcialonga durch das Val di Fiemme und Val di Fassa.
Die größte Herausforderung ist es, einmal die Strecke des berühmten Langlaufrennens Marcialonga abzulaufen. Wegen der Länge (70 km) und dem großen Höhenunterschied – es geht zwar nicht steil, aber stetig bergauf – eine nicht zu unterschätzende Distanz. Falls unten im Tal der Schnee knapp wird, dann kann man sich am Passo Lavazé auf anspruchsvollen Rundkursen wie der Pista Malga Varena (5 km) oder Laurino (5 km) auspowern.
Zum größten Skilanglaufgebiet in Europa mit rund 1.000 km Loipen haben sich neun Gebiete zusammengeschlossen. Zu Dolomiti NordicSki gehören unter anderem Alta Badia, das Antholzertal, das Hochpustertal, Cortina d'Ampezzo, das Tauferer Ahrntal, Seiser Alm-Gröden und Osttirol. Die Loipen verlaufen inmitten der Dolomiten im UNESCO-Weltnaturerbe und bieten so nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch ein einzigartiges Naturerlebnis. Die Loipen von Dolomiti Nordic Ski werden täglich präpariert und bieten ab Dezember Schneesicherheit. Auch die Weltelite macht hier Station: Der Biathlon-Weltcup in Antholz gehört zum Saisonkalender ebenso wie die Tour de Ski, die hier regelmäßig eine oder mehrere Etappen austrägt.