Vom 11. bis 17. März 2019 stieg das Finale des Alpinen Ski-Weltcups auf den Pisten des Skigebiets Grandvalira in Andorra. Nach den insgesamt neun Rennen wurden die besten Skifahrer und Skifahrerinnen der Saison in den Einzeldisziplinen und im Gesamtweltcup geehrt.
Bereits vor dem Saisonfinale in Andorra hatten die Sieger im Gesamtweltcup festgestanden: Bei den Damen siegte klar Mikaela Shiffrin mit mehr als 800 Punkten Vorsprung auf die Zweitplatzierte Petra Vlhová. Für die US-Amerikanerin ist es bereits der 3. Gesamtweltcup in Folge, neben der großen Kristallkugel konnte sie sich außerdem die Disziplinwertungen im Slalom, Riesenslalom und Super-G sichern. Beste Deutsche im Gesamtweltcup wurde Viktoria Rebensburg als 4.
Der beste Skifahrer der Saison ist wieder einmal Marcel Hirscher aus Österreich. Für den 30-Jährigen war es der 8. Erfolg in Serie, er konnte zudem die kleinen Kristallkugeln in Slalom und Riesenslalom gewinnen. Allerdings zeigte Hirscher zum Ende der Saison ungewohnte Schwächen und ließ offen, ob er in der kommenden Saison weitermachen wird. Die deutschen Herren landeten im Gesamtweltcup weit hinten: Bester Deutscher ist Josef Ferstl auf Rang 23.
Der Franzose Clement Noel hat den letzten Slalom der Saison 2018/2019 gewonnen, mit ihm auf dem Podest standen Manuel Feller (Österreich) und der Schweizer Daniel Yule. Den Sieg in der Slalomwertung holte sich der Österreicher Marcel Hirscher, das hatte bereits vor dem letzten Rennen festgestanden. Hirscher zeigte auch beim Slalom in Soldeu überraschende Schwächen und kam nur auf einen 14. Platz.
Besser lief es dagegen für Felix Neureuther im letzten Rennen seiner Karriere: Der Deutsche hatte einen Tag zuvor seinen Rücktritt verkündet und fuhr zum Karriereende auf einen guten 7. Platz. Im Ziel wurde er dann von seinen Teamkollegen mit einer Sektdusche empfangen.
Mikaela Shiffrin (USA) wiederholte beim letzten Rennen der Saison - dem Riesenslalom am Sonntag - ihr Kunststück vom Vortag und gewann neben dem Rennen auch die Disziplinwertung. Für eine faustdicke Überraschung in dem Rennen sorgte die Neuseeländering Alice Robinson. Als Junioren-Weltmeisterin war sie für das Saisonfinale qualifiziert, ging im 1. Lauf als letzte Fahrerin an den Start und setzte sich an Rang 3. Im 2. Durchgang konnte sie sich dann noch auf den 2. Platz verbessern und sicherte sich das erste Podium ihrer Karriere. Dritte wurde Petra Vlhova aus der Slowakei.
Viktoria Rebensburg war für den DSV beim Riesenslalom an den Start gegangen, präsentierte sich erneut in guter Form, verpasste jedoch wegen eines Fahrfehlers das Podium und landete am Ende auf dem 5. Platz. Für den Hingucker des Rennens sorgte die Schwedin Frida Hansdotter: Sie bestritt das letzte Rennen ihrer Karriere, fuhr dabei im blau-gelben Kleid und hatte einen Korb mit Zimtschnecken dabei, die sie an die Streckenposten und Teamkolleginnen verteilte.
Die Dominatorin im Slalom siegte auch zum Saisonabschluss in Soldeu, es war allerdings knapp: Nach dem 1. Lauf hatte noch die Schweizerin Wendy Holdener in Führung gelegen, konnte diesen Vorsprung gegenüber Mikaela Shiffrin allerdings nicht über die Zeit bringen und landete am Ende knapp mit einem Rückstand von 0,07 Sekunden auf Rang 2. Dritte wurde Petra Vlhova aus der Slowakei. Bereits vor dem Rennen hatte Shiffrin als Siegerin in der Slalom-Wertung festgestanden, für die US-Amerikanerin ist es die 6. kleine Kristallkugel im Slalom.
Lena Dürr und Christina Geiger waren die beiden Starterinnen für den DSV beim Saisonfinale. Lena Dürr belegte am Ende einen guten 11. Platz, Christina Geiger schied dagegen im 1. Lauf aus und konnte so keine Weltcuppunkte mehr sammeln.
Bereits vor dem letzten Riesenslalom der Saison hatte der Österreicher Marcel Hirscher als Gewinner der Disziplin-Wertung festgestanden. Ob es daran lag oder an der langen Saison: In Soldeu kam Hirscher nicht richtig in Fahrt und belegte am Ende einen - für seine Ansprüche - schwachen 6. Platz. Den Tagessieg sicherte sich Alexis Pinturault aus Frankreich, der zwei sehr gute Läufe zeigt. Zweiter wurde Marco Odermatt aus der Schweiz, Dritter Zan Kranjec (Slowenien).
Für das deutsche Team war nur Alexander Schmid an den Start gegangen, der aber nach einem Fahrfehler ausschied und nicht ins Ziel fuhr. Bemerkenswert bei diesem Rennen war noch der Abschied des Franzosen Thomas Fanara: Der 37-Jährige beendete seine Karriere und durfte deshalb vor dem zweiten Durchgang noch einmal ganz alleine abfahren und sich feiern lassen.
Beim Mixed-Team-Event zum Saisonfinale zeigte das Quartett der Schweiz erneut seine Stärke: Die Schweiz hatte in dieser Disziplin bereits den WM-Titel gewonnen und belegte nun auch in Soldeu Platz 1. Das Schweizer Team mit Aline Danioth, Wendy Holdener, Ramon Zenhäuser und Daniel Yule besiegte auf dem Weg zum Sieg Schweden (2:2), Deutschland (3:1) und Norwegen (2:2). Die Norweger präsentierten sich überraschend stark und konnten sich den 2. Platz sichern. Das DSV-Team scheiterte im Halbfinale gegen die Schweiz, konnte dann aber im kleinen Finale gegen Kanada gewinnen und sich noch aufs Podium fahren. Für Deutschland gingen Christina Geiger, Lena Dürr, Fabian Himmelsbach und Anton Tremmel an den Start.
Dominik Paris aus Italien hat sich nach dem Sieg in der Abfahrt auch den Sieg im Super-G geschnappt und gleichzeitig den Gewinn der Super-G-Wertung eingefahren. Es ist die erste Kristallkugel für Paris, der sich zum Saisonende in hervorragender Form präsentiert. Nach seinem guten Lauf kam niemand mehr an seine Bestzeit heran und so siegte Paris vor Mauro Caviezel aus der Schweiz und dem Österreicher Vincent Kriechmayr, diese drei sind zugleich auch die besten Super-G-Fahrer der gesamten Saison 2018/2019.
Josef Ferstl war als einziger deutscher Fahrer für das Saisonfinale in Andorra qualifiziert, machte bei seiner Fahrt einige technische Fehler und erreichte am Ende nur Rang 14.
Bei der Abfahrt am Vortag verpasste die Deutsche Viktoria Rebensburg den Sieg noch denkbar knapp mit nur 0,03 Sekunden Rückstand auf die Siegerin, im Super-G konnte sie dann endlich über ihren ersten Saisonsieg jubeln. Rebensburg zeigte in Soldeu die beste Leistung des Tages, Zweite wurde Tamara Tippler aus Österreich, Dritte Federica Brignone (Italien). Die kleine Kristallkugel in der Disziplinenwertung konnte sich die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin sichern, die beim Rennen in Soldeu 4. wurde. Shiffrin hatte einige Super-G-Rennen ausgelassen, aber mit sehr guten Ergebnissen reichte es trotzdem für den Gewinn der Disziplinenwertung vor Nicole Schmidhofer aus Österreich und Tina Weirather (Liechtenstein).
Österreich hatte beim letzten Abfahrtsrennen der Damen gleich mehrfach Grund zum Feiern: Mirjam Puchner aus Österreich gewann überraschend das letzte Rennen der Saison und mit Nicole Schmidhofer, Stephanie Venier und Ramona Siebenhofer belegten den ÖSV-Damen die ersten drei Plätze in der Abfahrtsgesamtwertung. Bereits vor dem letzten Rennen war Schmidhofer die kleine Kristallkugel in dieser Disziplin kaum mehr zu nehmen gewesen.
Beim Rennen hatte lange Corinne Suter aus der Schweiz geführt, die mit Nummer 1 ins Rennen gegangen war. Dann kam Viktoria Rebensburg und setzte sich einen Wimpernschlag vor Suter. Als schon alles nach einem Sieg für die Deutsche aussah, überraschte Puchner die Zuschauer mit ihrem Lauf und gewann das Rennen mit 0,03 Sekunden Vorsprung.
Neben Rebensburg waren noch zwei weitere DSV-Athletinnen für das Saisonfinale qualifiziert: Kira Weidle wurde 9. und Michaela Wenig belegte am Ende einen guten 12. Platz. Für die deutschen Fahrerinnen war es damit das erfolgreichste Abfahrts-Saisonfinale seit Jahren.
Beim letzten Abfahrtsrennen der Saison 2018/2019 krönte sich der Schweizer Beat Feuz zum besten Abfahrer des Winters: Er landete zwar in Soldeu nur auf Rang 6, das reichte ihm aber für den Gewinn der kleinen Kristallkugel in dieser Disziplin vor Dominik Paris aus Italien. Paris war dafür am heutigen Tag der schnellste und gewann das Rennen letztlich ungefährdet vor Kjetil Jansrud (Norwegen) und Otmar Striedinger (Österreich).
Der einzige deutsche Starter, Josef Ferstl, zeigte ein gutes Rennen und belegte am Ende Rang 7. Für das Weltcup-Finale sind nur die 25 besten Fahrer jeder Disziplin startberechtigt, daher war nur ein DSV-Athlet qualifiziert.
Für Andorra ist die Austragung des Weltcup-Finals etwas ganz besonderes: Zum ersten Mal findet ein derart großes Sport-Event in dem Kleinstaat statt. Die Wettbewerbe werden im Sektor Soldeu des Skigebiets Grandvalira ausgetragen. Für Slalom und Riesenslalom steht die Avet-Abfahrt zur Verfügung, wo 2012 bereits ein Damen-Slalom im Rahmen des Weltcups stattfand. Die Speed-Disziplinen werden auf der Piste Aliga ausgetragen.
Für das Skiweltcup Finale sind die besten 25 Sportler der jeweiligen Disziplinenwertung qualifiziert, dazu kommen noch alle Athleten, die in der Gesamtwertung mindestens 500 Punkte haben und der aktuelle Juniorenweltmeister in der entsprechenden Disziplin. So sind beim Finale nur die besten Skirennläufer am Start, was ein erstklassiges Starterfeld und spannende Rennen verspricht. Ausgetragen werden Rennen für Damen und Herren in den Disziplinen Slalom, Riesenslalom, Super-G und Abfahrt, im Anschluss wird der beste Skirennläufer der Saison in der jeweiligen Disziplin mit der kleinen Kristallkugel geehrt. Außerdem wird ein Nationen Team Event ausgetragen, bei dem Läufer aus einer Nation im Parallelslalom gegeneinander antreten. Der Höhepunkt der Finalwoche ist die Verleihung der großen Kristallkugel für den Gesamtweltcupsieger bei den Damen und den Herren.
Nach zwei Trainingstagen am Montag und Dienstag finden jeden Tag zwei Rennen statt. Den Auftakt machen am Mittwoch, den 13. März 2019 die beiden Abfahrtsrennen, am folgenden Tag steht der Super-G auf dem Programm. Am Freitag wird das Nationen Team Event ausgetragen, bevor dann am Wochenende die letzten Rennen im Riesenslalom und Slalom stattfinden.
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Publikum im Zielstand in Grandvalira © Grandvalira
Mittwoch, 13. März 2019
Donnerstag, 14. März 2019
Samstag, 16. März 2019
Sonntag, 17. März 2019