Die Bergbahnen erhöhen für die Saison 2022/23 die Preise für die Skipässe merklich © Sebastian Lindemeyer

Inflation auch bei den Skipasstarifen: Deutliche Preissteigerungen bei den Skipässen für die Saison 2022/23

07.06.2022
|

Hohe Energiekosten, Personalmangel, Umsatzeinbußen durch die Pandemie, allgemeine Verteuerungen - die Bergbahnen haben zwei anspruchsvolle Jahre hinter sich. Das wirkt sich auch auf die Gestaltung der Skipasspreise für den Winter 2022/23 aus. Wintersportler müssen sich im kommenden Winter auf zum Teil deutliche Preiserhöhungen einstellen.

Bis zu 11 Prozent mehr für einen Tagesskipass in Österreich

Schlechte Nachrichten für Winterurlauber: Im kommenden Winter werden die Skipässe in den meisten Skigebieten der Alpen deutlich teurer. Während in den Jahren zuvor die Preise durchschnittlich moderat um meist 2 bis 3% angehoben wurden, steigen die Preise für Tagestickets nach Recherchen der Schneehoehen-Redaktion für die Saison 2022/23 meist zwischen 5-10 % an. Verglichen wurden mehrere Dutzend Skipasspreise (Tagestickets für Erwachsene) aus den fünf Alpenländern Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien und Frankreich.


Die Skipasspreise für die Top-Skigebiete in Österreich steigen zur Saison 22/23 zum Großteil auf über 60 Euro an. Der Tagesskipass in Ischgl (Silvretta Skipass) wird für Erwachsene im nächsten Winter ohne Gästekarte 63 Euro kosten, ein Plus von 5,9 % im Vergleich zum Winter 21/22.


Auch in Mayrhofen (63,50 €, +6,7 %), der Zillertal Arena (63,50 €, +6,7 %), in Sölden (65,00 €, +4,8 %) oder der SkiWelt Wilder Kaiser Brixental (60,00 €, +5,3 %) knackt der Preis für den Erwachsenen-Skipass in der Hauptsaison die 60-Euro-Marke. Im Skicircus Saalbach-Hinterglemm Leogang Fieberbrunn steigt der Tagespreis in der Hauptsaison von 60,50 € auf 66 €, eine Teuerung von rund 9 %.


Ebenfall sehr deutlich sind die prozentualen Preiserhöhungen bei einigen etwas kleineren Skigebieten. In der Tiroler Zugspitz Arena erhöhen zum Beispiel die Bergbahnen Berwang (neuer Preis Tagesticket: 55,00 €) und Biberwier-Marienberg (56,00 €) die Preise um 7,7 bzw. 7,8 % im Vergleich zu Saison 2021/22. Die Bergbahnen See aus dem Paznauntal erhöhen ihren Tagespreis gar von 49,00 € auf 54,50 € (+11,2 %). Mathäus Tschiderer, Geschäftsführer der Bergbahnen See GmbH begründet dies vor allem mit der "Skigebietserweiterung und neuen Seilbahn ab Winter 22/23." Zudem nennt er die "steigenden Energie -und Rohstoffpreise sowie steigende Preise der Ersatzteile für die Instandhaltung" als Hauptgründe für die neue Gestaltung der Preise.


Nennenswerte Preiserhöhungen gibt es in der kommenden Skisaison 2022/23 auch in Obertauern und der Wildkogel-Arena, wo sich die Tagesskipässe um 6,7 % und 6 % auf 56 € und 53 € verteuern. Sehr groß ist die prozentuale Preiserhöhung beim Skipass Kühtai-Hochoetz: Statt 44 Euro muss man im nächsten Winter 48 Euro bezahlen, eine Verteuerung um 9,1 %. Larissa Schranz von der ​Schiregion Hochoetz Erschließungs‑GmbH: "Die deutliche Preiserhöhung ist auf Grund der massiv gestiegenen Strompreise, der Dieselpreise und der teuren Ersatzteile zu Stande gekommen. Ein weiterer Punkt ist natürlich auch das Personal und wir errichten heuer einen neuen kuppelbaren Sechsersessellift mit Hauben und Kindersicherung. Das alles mussten wir auf die neuen Preise umlegen."


Jeweils drei Euro mehr kostet der Eintagesskipass im Ski Juwel Alpbachtal Wildschönau (55,50 €, +5,7 %), in Rauris (50 €, 6,4 %) und in der Weißsee Gletschwelt (43 €, +7,5 %).

Anzeige

-
-

-

-

Großer Preissprung in Deutschlands größten Skigebieten

Besonders groß sind die Preiserhöhungen für die Skisaison 2022/2023 in Deutschlands bekanntesten Skigebieten. Die Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG erhöht den Preis für ein Tagesticket (Erwachsene) im Skigebiet Zugspitze von 52 € auf 57 €, ein Plus von 9,6 %. Ebenfalls fünf Euro teurer wird der Skipass im Skigebiet Garmisch Classic, wo sich der Preis auf 55 € erhöht (+10 %). Verena Tanzer, PR-Managerin der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG: "Grund für die Preissteigerung sind vor allem steigende Energie- und damit Betriebskosten sowie die Inflation. Um als Unternehmen wirtschaftlich zu arbeiten, müssen Ticketpreise daher jährlich neu betrachtet, bewertet und im Fall angepasst werden."


Die größte von unserer Redaktion recherchierte Preisanpassung gibt es aber im Skigebiet am Jenner (Schönau, Berchtesgaden): Kostete der Tagesskipass für Erwachsene im Winter 2021/2022 noch 41 €, müssen Skigäste der Jennerbahn im kommenden Winter 49 € pro Tag zahlen - was einer Preiserhöhung von saftigen 19,5 % entspricht. Erstaunlich: Die Saisonkarte am Jenner wird nur 10 Euro teurer, kostet nun 350 Euro statt 340 Euro.

Werden die Skipässe in der Schweiz, in Italien und Frankreich auch teurer?

Aus den meisten Skigebieten der weiteren Alpenländer Schweiz, Italien und Frankreich konnten wir noch keine Skipasspreise ermitteln. Ein paar wenige Bergbahnen haben ihre neuen Preise für die Saison 2022/23 aber schon veröffentlicht. Darunter zum Beispiel die Skigebiete von Saas-Almagell im Saastal und Davos Klosters. Hier sind die Preiserhöhungen moderat, wenn auch auf hohem Niveau: In Saas-Almagell zahlt man in der kommenden Saison jetzt 78 CHF für einen Skitag, ein Plus von 4 %. Der Davos Klosters Regionalpass verteuert sich auf 82 CHF und 2,5 %.


Wie nicht anders zu erwarten, werden auch in Italien und Frankreich die Skipässe teuer. So werden zum Beispiel in der Skiworld Ahrntal in Südtirol die Tagesskipässe für Erwachsene um satte 9,8 % teurer, der neue Preis für den Besuch der 76 Kilometer Piste von Klausberg und Speikboden beträgt 56 €. Günstiger kommt man da in Les Gets in Frankreich davon, wo man mit 46 € "nur" 4,5 % mehr als in der Saison 2021/22 zahlt. Im großen Skiverbund von Les Sybelles, immerhin viertgrößtes Skigebiet von Frankreich, kostet der Tagesskipass in der Saison 2022/23 50,40 € - eine Preiserhöhung von 6,1 %.


Hier findet ihr die Skigebiete in Österreich
Hier findet ihr die Skigebiete in Deutschland
Hier findet ihr die Skigebiete in der Schweiz
Hier findet ihr die Skigebiete in Frankreich
Hier findet ihr die Skigebiete in Italien

Weitere News aus der Seilbahn-Branche:

Artikelvorschaubild
Neue 8SBK Teufeltalbahn im Skigebiet Gerlos

18.04.2024

Zum höchsten Punkt im Gerloser Skigebiet entsteht zum nächsten Winter 2024/25 eine neue Sesselbahn ...

#Aus den Skigebieten #News #Seilbahnen

Artikelvorschaubild
Neuheiten Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn Winter 2024/25

15.04.2024

Während der Sommermonate investiert der Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn erneut in die Komfortverbesserung für alle Wintersportler ...

#Aus den Skigebieten #Infos #News #Seilbahnen

Artikelvorschaubild
Leitner: Mit LeitPilot zum autonomen Stationsbetrieb von Kabinenbahnen

15.04.2024

Moderne Seilbahntechnologien zielen auf Sicherheit, nachhaltigen Betrieb und die Einsparung von Ressourcen ab. Neuestes Beispiel dafu?r ist LeitPilot von Leitner ...

#News #Seilbahnen

Artikelvorschaubild
Um- und Neubau Motta Naluns in Scuol

08.04.2024

Die Erfolgsgeschichte der Bergbahnen Scuol und der Tourismusregion soll weitergehen. Der Dreh- und Angelpunkt Motta Naluns wird großflächig umgebaut ...

#Aus den Skigebieten #News #Seilbahnen

Artikelvorschaubild
Betreiber von Thüringens größtem Skigebiet meldet Insolvenz an

07.03.2024

Die Thüringen Alpin GmbH, Betreiber der Skigebiete von Steinach und Schmiedefeld im Thüringer Wald, hat Insolvenz angemeldet ...

#Aus den Skigebieten #Infos #News #Seilbahnen

Artikelvorschaubild
Bergbahnen Dreiländereck GmbH & CoKG melden Insolvenz

06.03.2024

Über das Vermögen der Bergbahnen Dreiländereck GmbH & CoKG ist ein Insolvenzverfahren eröffnet werden ...

#Aus den Skigebieten #News #Seilbahnen

Artikelvorschaubild
Droht den Feldbergbahnen die Insolvenz?

01.03.2024

Ein Bericht des SWR sorgt für Gesprächsstoff. Darin wird spekuliert, ob der Bergbahngesellschaft am Feldberg gar die Insolvenz droht ...

#Aus den Skigebieten #Infos #News #Seilbahnen

Artikelvorschaubild
Bergbahnen in Schieflage: Investor könnte bei Walliser Skigebieten einsteigen

01.03.2024

Im Kanton Wallis hängen derzeit zwei Bergbahnengesellschaften in den Seilen. Ein Investor könnten die Bergbahnen retten ...

#Aus den Skigebieten #News #Seilbahnen

Presse

Artikelvorschaubild
Doppelmayr errichtet neues Werk am Standort Wolfurt

09.02.2024

Der Seilbahnhersteller Doppelmayr plant einen Meilenstein zur Stärkung des Standorts Hohe Brücke in Wolfurt ...

#Seilbahnen

Artikelvorschaubild
Alpiner Skibetrieb am Jenner hat keine Zukunft mehr

06.02.2024

Trotz Beschneiung der Talabfahrt und sehr günstiger Skitickets blieb die Nachfrage nach alpinem Skifahren am Jenner in dieser Saison gering ...

#Aus den Skigebieten #Infos #News #Seilbahnen

Mehr Artikel laden