Die Zeit der Wettkämpfe um die begehrten Kristallkugeln zwischen den besten Alpin-Rennfahrern der Welt beginnt erneut - und zwar traditionell mit den Weltcup-Auftraktrennen in Sölden im Oktober. Bereits am 25.10.2025 eröffnen die Damen mit einem Riesenslalom die WM-Saison - wenn das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht.
Und weil die lange Jahre geplanten und dann zwei Winter in Folge abgesagten Speedrennen in Zermatt leider keine Zukunft haben, macht der Ski-Tross nach Sölden eine Pause, bis Mitte November zunächst in Levi (FIN) und dann in Gurgl (AUT) weitere Rennen stattfinden sollen.
Ansonsten hält der Weltcup-Kalender in dieser Saison wenige Überraschungen bereit. Das große Highlight sind aber natürlich die Olympischen Spiele 2026: Vom 4.-18. Februar werden die alpinen Rennen in Bormio und Cortina d`Ampezzo über die Bühne gehen und die neuen Olympiasieger und -siegerinnen gesucht!
In unserem Ski-Weltcup-Special stellen wir euch den alpinen Ski-Weltcup genauer vor und geben einen Ausblick auf den Ski-Weltcup-Winter 2025/26.
Los geht es mit dem Sportwinter traditionell in Sölden, zum Auftakt des Ski-Weltcups steht der Riesenslalom für Damen und Herren auf dem Programm. Nach dem (vorläufigen) Wegfall der Speedrennen in Zermatt/Cervinia werden auch 2025 wieder die Damen und die Herren in Levi (FIN) einen Slalom austragen. Im Anschluss zieht der gesamte Tross weiter nach Gurgl, um erneut im Stangenwald zu Werke zu gehen.
Ende November steht dann ein ausgiebiger Abstecher nach Nordamerika auf dem Programm. Zunächst reisen allesamt nach Copper Mountain in Colorado, bevor die Männer weiter nach Beaver Creek (USA) und die Damen nach Tremblant (CAN) ziehen. Ein geballtes Programm steht danach bis zum Jahreswechsel an: Die Herren starten in Val d´Isere (GS, SL), Gröden (DH, SG), Alta Badia (GS, SL) und Livigno (SG), die Damen zunächst in St. Moritz zu zwei Abfahrts- und einem Super-G-Rennen, danach in Courchevel (SL), Val d´Isere (DH, SG) Semmering (GS, SL).
Im Januar stehen dann zahlreiche Klassiker auf dem Programm. Highlights sind die Nachtrennen in Flachau (13. Januar 2026) und Schladming (27./28. Januar 2026) sowie die Rennen auf den berühmten Rennstrecken Streif in Kitzbühel (23.-25. Januar 2026) und Lauberhorn in Wengen (16.-18. Januar 2026). In Garmisch-Partenkirchen werden in dieser Saison eine Abfahrt und ein Super-G der Herren ausgetragen (28. Februar/1. März 2026). Das Saisonfinale findet vom 19.-25. März 2026 im norwegischen Lillehammer statt.
Das Highlight der Saison sind aber die Olympischen Spiele 2026 in Milano/Cortina. Insgesamt zehn Olympiarennen werden dann in Bormio und Cortina d´Ampezzo ausgetragen!
In der vergangenen Saison konnten Marco Odermatt (SUI) und Federica Brignone (ITA) den Gesamtweltcup in beeindruckender Manier für sich entscheiden. Odermatt schnupperte erneut an der 2000-Punkte-Marke, verpasste sie am Ende knapp (1916 Punkte), hatte aber fast 700 Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten Loic Meillard (SUI). Der Schweizer Allrounder Odermatt und Super-G-Weltmeister von Saalbach 2025 gilt auch 2025/26 wieder als absoluter Top-Favorit auf den Titel. Wieder mit dabei sein wird auch Marcel Hirscher, der seine vergangene Comeback-Saison aufgrund eines Kreuzbandrisses frühzeitig beenden musste – ob er allerdings nochmals vorne mitfahren kann, bleibt abzuwarten. Interessanter wird da eher noch die Rückkehr von Alexander Aamodt Kilde (NOR), dem Ehemann von Mikaela Shiffrin: Er will nach über 600 Tagen Pause und einem langen Leidensweg wenn möglich noch in diesem Jahr wieder Rennen bestreiten!
Die größere Überraschung als der Sieg von Odermatt im Gesamtweltcup war in der vergangenen Saison allerdings das Abschneiden von Federica Brignone: Im gesetzten Alter von 34 Jahren fuhr die Italienerin die beste Saison ihres Lebens, holte zehn Weltcup-Siege, gewann die Super-G-Wertung und die Riesenslalom-Weltcup-Kugel und mit 1800 Punkten vor Lara Gut-Behrami und Sofia Goggia auch den Gesamtweltcup. Diesen hatte sie in der abgebrochenen COVID-Saison 2019/20 schon einmal für sich entschieden. Mikaela Shiffrin, mittlerweile mit 101 Weltcup-Siegen alleinige Rekordhalterin, hatte die Saison nach einem Sturz im Dezember beenden müssen. Sie will aber 2025/26 wieder voll angreifen.
Für das deutsche DSV-Damenteam machten in vergangenen Saison Lena Dürr und Emma Aicher von sich Reden: Die junge Aicher gewann zum Ende der Saison sogar zwei Weltcup-Rennen (Kvitfjell & La Thuile), Lena Dürr beendete eine durchwachsene Saison immerhin mit einem zweiten Rang beim Weltcup-Finale in Sun Valley. Bei den Herren ist lediglich Slalom-Fahrer Linus Straßer in der Weltspitze vertreten: Der Münchner krönte eine schwierige Saison mit Bronze bei der WM in Saalbach und startet voller Motivation in den kommenden Winter.
Bei der WM und bei den Olympischen Spielen werden in Zukunft Wettbewerbe in der Team Kombination ausgetragen werden: Ein Abfahrer und ein Slalomläufer einer Nation bilden ein Team und fahren in ihren Paradedisziplinen, am Ende zählt die Gesamtzeit beider Sportler. Im Weltcup wurde dieses Format aber bisher nicht ausgetragen. Debüt feierte die Disziplin bei der WM in Saalbach.
Die Sportler auf den ersten dreißig Plätzen eines Rennens erhalten Weltcuppunkte. Dem Sieger werden 100 Punkte gutgeschrieben, der Zweitplatzierte erhält 80, der Drittplatzierte 60 Punkte. Der 30. Fahrer im Ziel wird noch mit einem Punkt belohnt. Am Ende der Saison erhält der Fahrer bzw. die Fahrerin mit den meisten Punkten die große Kristallkugel als Gewinner oder Gewinnerin des Gesamtweltcups. Darüber hinaus gibt es einzelne Wertungen in den verschiedenen Disziplinen, deren Führende am Ende einer Saison je eine kleine Kristallkugel erhalten.